Alles begann Anfang Mai bei einem Besuch in meiner Heimat, genauerer gesagt beim einkaufen. Der eigentliche Supermarkt wurde gerade neugebaut, so ist der alte vorrübergehend in ein Zelt, auf einem alten Fabrikgelände umgezogen. Nach dem einkaufen ließ ich aus reiner Neugierde mal den Blick über das Gelände schweifen und erblickte folgendes:
Da war meine Neugierde geweckt... Eine Doppeldachsirene (mein Verdacht war eine S2 bzw S2A), seit 20 Jahren ständig dran vorbei gefahren und doch nie gesehen... Da die Produktion auf dem Werk im Jahre 2012 eingestellt wurde und dieses, wie ich aus der Presse weiß verkauft wird und anschließend umgebaut bzw rüchgebaut werden soll, war etwas Eile geboten.
Daher nahm ich ein paar Tage später Kontakt zu den entsprechenden Stellen auf. Dieses gestalltete sich als etwas schwierig, da die alten Ansprechpartner alle nicht mehr zuständig waren. Mein
Glück war aber, dass meine Anfrage trotzdem ihren Weg durch den Konzern genommen hat und letztendlich beim kommischarischen Werksleiter gelandet ist. Dieser war meinem Vorhaben sofort positiv
gestimmt!!! Von ihm habe ich dann die Telefonnummer eines ehemaligen Mitarbeiters bekommen, der heute noch nach den rechten schaut. Dieser ganze Akt hat sich leider "ein paar Wochen" hingezogen
und die Warterei war sehr anstrengend....
Da zwischen der Sirene und meinen derzeitigen Wohnort knappe 800 Kilometer liegen, musste der Termin für den Abbau in den nächsten Urlaub gelegt werden.
Die Absprache mit dem "Hausmeister" lief sehr reibungslos, er war auf meinen Anruf und das gesamte Vorhaben schon vorbereitet worden. Er bot sofort seine Hilfe an!! Ein Termin war recht schnell
gefunden und so konnte die ganze Planung starten.
Anhand von Luftbildern wusste ich ungefähr wo die Sirene steht und wie man am besten an die Sirene rankommen könnte. Diese Planung erwies sich als völlig unnötig, da mein Führer mir Wege und
Leitern zeigte die man vorher nicht gesehen hatte.
An einem sonnigen Freitag morgen trafen wir uns am Haupteingang des Werksgeländes und er brachte mich dann zu der entsprechenden Halle auf der die Sirene stand. Der Aufstieg über die Außenleitern
gestaltete sich, beladen mit zwei Werkzeugkoffern recht schwierig. Aber als ich das Objekt meiner Begierde aus der Nähe sah war mir klar, dass ich mit meiner ersten Vermutung (S2 bzw S2A) daneben
gelegen hatte. Seht selbst:
Da stand sie nun eine Elektror S3B Tiefton!!!
Laut Aussage meines Begleiters, der kanpp 40 Jahre auf dem Werk als Betriebselektriker gearbeitet hatte, wurde diese früher für Zivilschutzzwecke genutzt, aber er habe sie seit jahrzehnten nicht
mehr gehört. Das ließ für den weiteren Abbau nichts gutes erwarten. Zum Glück hatte ich vorsorglich alles an Werkzeug, angefangen von Kriechöl und Rostlösern, über verschiedenes Handwerkzeug bis
zur Flex alles dabei. Aber diese Rechnung hatte ich ohne die alte Dame gemacht...
Zu meinem Vorteil erwies sich, das die Betriebsmaler wohl ein recht arbeitsfrohes Volk waren und der Dame immer wieder einen neuen Anstrich verpassten. Von daher gestalltete sich der Abbau so,
das wir nur zwei passende Maulschlüssel brauchten und die Schrauben in nicht mal fünfzehn Minuten gelöst waren. Anschliesend wurde die Sirene zur Bergsteigerin, denn sie musste vom Dach, per Seil
abgelassen werden:
Ihr könnt euch nicht vorstellen wie ich da Blut und Wasser geschwitzt habe, bis sie gefühlt etliche Minuten später (ich glaube es waren keine Fünf Meter Höhenunterschied) in den Armen meines
Begleiters eintraf...
Den Ständer hätte ich auch gerne mitübernommen, wurde mir auch angeboten, aber leider hätte dieser meine Transportkapazität gesprengt. Sollte dieser aber bei nächster Gelegenheit noch da sein,
werde ich den auch noch bergen.
Nach dem dann Werkzeug und alles Zubehör wieder im Auto verstaut waren, durfte ich noch eine 1,5 stündige Führung durch die alte Fabrik erleben. Für einen wie mich, der an alter Technik/Ruinen
interessiert ist, dann noch in der Heimatstadt, war natürlich traumhaft...
Leider war von der Sirenensteuerung nichts mehr vorhanden... Das Kabel zu Sirene wurde schon vor Jahren gekappt, wahrscheinlich Ende der 90er, Anfang der 2000er Jahre, in diesen Zeitraum wurde
die komplette Steuerungstechnik im Werk erneuert.
Hier nochmal Bilder aufgenommen wieder zu Zuhause:
Links S3A Hochton und rechts die S3B Tiefton
Timo Cordes (Mittwoch, 10 Juli 2024 22:17)
Der Anhänger befindet sich seit 2023 in meinem Besitz.
O. Schitter (Freitag, 14 April 2023 08:35)
Super Samlung!
wenn du willst, ich hab zufällig den Stromlaufplan der Aldo 500 hier liegen. :-)
Markus (Dienstag, 28 Februar 2023 15:39)
Hallo, wie ist es heutzutage, wenn etwas an der Sirene oder Steuerung gemacht wird?
Erlischt da der Bestandsschutz und es muss ein FI-Schutzschalter verwendet werden?
Monti (Sonntag, 04 September 2022 23:39)
Sehr cool...!
Ich bin gerade dabei eine orange S3B zu klären die auf einem alten Gefängnis im Wald steht...stand gestern wieder direkt vor Ihr in Kopfhöhe! :)
Wie genau baue ich die ab, was brauche ich für Werkzeuge?
Gibt es etwas was ich zu beachten habe?
Bitte per E-mail an Montragoar@googlemail.com
Vielen Dank
Monti
R. Kupke (Mittwoch, 05 Januar 2022 19:41)
Zitat:
4 andere Sirenen
Gemeinde Mittelangeln
Zitat Ende:
Die Gemeinfewehr Mittelangeln besteht aus 5 Ortswehren und 7 Sirenen des Typs E57
Andere Sirenentypen sind im Amt Mittelangeln nicht vorhanden.
R. Kupke (Mittwoch, 05 Januar 2022 19:36)
Bei folgendem Eintrag handelt es sich um ein Irrtum... :
Zitat:
Standort: Glücksburger Str.
Sirenentyp: E57 auf Dach
Bemerkungen:
- mit Feuermelder
Zitat Ende:
Es handelt sich um eine Mastsirene E57 und nicht um eine E57 auf einem Dach.
Nur zur Info... :-)